Die Liebe Christi drängt uns (2 Kor 5,14)
Jesus, der sich für die Menschen eingesetzt hat und sein Leben hingab, ist uns Vorbild und Ansporn. Auch Maria, seine Mutter, hatte ein Herz und einen Blick für die Nöte ihrer Mitmenschen. Unmittelbar nach ihrer Berufung macht sie sich auf den Weg, um ihrer Verwandten Elisabeth beizustehen.
Für unsere Gründerinnen war die Not der Familien in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg der Anruf zur tätigen Hilfe. Wie für sie damals, so gilt heute für uns bei allem Einsatz: Erst durch das Einssein mit Christus erhält unser Dienst seinen eigentlichen Wert. Wir wissen uns besonders verpflichtet, von Christus zu lernen, sein Werk weiterzuführen und seine Liebe sichtbar zu machen.
Zur Liebe sind wir immer herausgefordert; darum wollen wir wie Maria offen sein für den Anruf Gottes und uns bemühen, ihn in der jeweiligen Situation zu erkennen. Das ist eine bleibende Aufgabe in unserer Zeit, die in einem ständigen und raschen Wandel begriffen ist.
Ihr werdet meine Zeugen sein (Apg 1,8)
Wir leben der Welt zugewandt. Wo immer eine Schwester im Geist und in der Kraft Christi arbeitet und Liebe schenkt, darf sie einen Beitrag dazu leisten, die Welt zum Heile zu führen.
Jede Schwester, gleich welche Aufgabe ihr übertragen ist, leistet bei verantwortungsvoller Erfüllung ihrer Pflichten einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Aufgaben der ganzen Gemeinschaft.
Unsere kranken und arbeitsunfähigen Schwestern haben durch ihr Leiden und ihr Gebet bevorzugten Anteil an unserem gemeinsamen Dienst an Kirche und Welt.
Die Schwestern sollen davon durchdrungen sein, dass ihr karitativ-apostolisches Wirken mehr ein Apostolat des Beispiels als ein Apostolat des Wortes sein soll. Sie üben ihren Dienst an den Menschen ohne Unterschied der Konfession und des Standes aus. Sie sollen darauf bedacht sein, vor allem jene zu berücksichtigen, die wegen ihrer Armut und Hilflosigkeit am meisten ihrer Hilfe bedürfen.
Nach wie vor werden die meisten alten und kranken Menschen in ihrer gewohnten Umgebung von Angehörigen betreut. Dabei können sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, z.B. für die tägliche Grundpflege oder vom Arzt verordnete Maßnahmen. Unsere Schwestern machen sich auf den Weg und kommen zu ihnen ins Haus - so auch unsere Sr. Maria-Bernadette.
Bereits seit 1925 waren Schwestern unserer Gemeinschaft in Hamburg. Zuletzt war nur noch Sr. M. Petra dort präsent. Seit der Gründung der "Mobilen Hilfe für Obdachlose" des Caritasverbandes im August 1995 war sie in diesem Dienst mit tätig. Sie verteilte kostenlos Lebensmittel an Bedürftige in der Innenstadt. In den vielen Jahren ist zwar die Hilfe in Hamburg kontinuierlich erweitert worden, die Zahl der Obdachlosen steigt jedoch weiter an. Sr. M. Petra wurde am 3. Februar 2020 mit 80 Jahren in den Ruhestand verabschiedet und ist nun ins Mutterhaus heimgekehrt.
Vom Ursprung her waren unsere Schwestern in der Familienpflege tätig. Sie machten sich auf den Weg in die Häuser, zu den Familien in Not. Bereits im Anfang wurden aber auch alte Menschen ins damalige Mutterhaus aufgenommen und gepflegt. Beide Linien setzen sich bis heute fort.
So wurde 1963 in Belm das Haus St. Marien gebaut. Unter einem Dach befinden sich hier unser Mutterhaus und eine Pflegeeinrichtung. Das Haus hat sich immer weiter entwickelt und ist zuletzt 2019 erweitert worden.
Wir bieten 100 BewohnerInnen ein Zuhause. Die individuelle Pflege wird ergänzt durch seelsorgliche und soziale Angebote. Das Haus ist gut eingebunden in die Kirchen- und Bürgergemeinde. So gibt es ein vielseitiges kulturelles und religiöses Programm, das von zahlreichen Gruppen getragen und unterstützt wird.
In 2011 wurde ein Wohnbereich zum geschützten Bereich für dementiell erkrankte Menschen umgebaut. Der "Sonnenhof" verfügt über einen eigenen Zugang zum Garten mit einer Terrasse und Laufwegen. Das Pflegekonzept ist speziell auf diese Bewohnergruppe zugeschnitten.
2019 wurde im Dachgeschoss die "Pflegeoase" für 8 Personen eingerichtet, die dementiell erkrankt sind, weitgehend immobil und kaum noch kommunizieren können. Es handelt sich um einen großen Wohn-Gemeinschaftsraum mit beweglichen Möbeln und einer Dachterrasse sowie einem Wohnzimmer für Besucher.
Seit 1997 besteht die Sozialstation am Haus St. Marien. Die Mitarbeiterinnen fahren zu den Familien und leisten Pflege vor Ort. Neben der häuslichen Kranken-, Alten- und Familienpflege bieten wir auch Hilfe im Haushalt. Betroffene Patienten oder Angehörige können sich kompetent, persönlich und diskret beraten lassen über unsere Leistungen und über ihre Ansprüche gegenüber den Kranken- und Pflegekassen.
Es besteht die Möglichkeit, Essen auf Rädern zu bestellen, das täglich frisch zubereitet wird.
Im Mai 2008 wurde unsere Tagespflege eröffnet. Montags bis freitags zwischen 7.30 Uhr und 17.00 Uhr werden pflegebedürftige Menschen von qualifiziertem Personal betreut. Jeder Gast entscheidet selbst, an welchem Tag er die Tagespflege in Anspruch nehmen möchte. Die Tagespflege verfügt über einen separaten Eingang und eigene Räume sowie eine Terrasse. Zur Tagesstruktur gehören Beschäftigungsangebote wie Gymnastik, Zeitungsrunde, Gedächtnistraining, Basteln etc.
So passt sich das Haus jeweils den Bedürfnissen der Zeit an.
Weitere Informationen unter
Tel.: 0 54 06 / 50 10
Fax: 0 540 6 / 501 286
E-Mail: haus@marienbelm.de
Homepage: www.haus-st-marien-belm.de